Inklusion an der MLS


„Du bist willkommen, wie du bist“ - die MLS versteht sich als inklusive Schule, deren Ziel es ist, die Entwicklung der Schüler:innen zu selbstständigen, teamfähigen und konfliktfähigen Persönlichkeiten zu initiieren, zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Durch unser inklusives Bildungssystem schaffen wir eine Lernumgebung, in der alle Schüler:innen die Möglichkeit haben, sich zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten zu entwickeln und aktiv mit einer Lern- und Leistungsbereitschaft am Schulleben teilzunehmen.

Neben unserem Ziel, das gemeinsame Lernen aller Schüler:innen zu fördern, wollen wir den individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf gerecht werden. Dazu sind Formen der äußeren Differenzierung notwendig. Diese werden jedoch nach dem Grundsatz „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ umgesetzt.
















Organisation


Das Inklusionsteam besteht aus ausgebildeten Lehrkräften der Sonderpädagogik und der allgemeinen Schule, einem Sozialpädagogen sowie einer Fachkraft des multiprofessionellen Teams. Die Mitglieder des Teams treffen sich einmal wöchentlich, um aktuelle Situationen und Aufgaben zu besprechen, zu verteilen und die gemeinsame Arbeit zu koordinieren und zu evaluieren.

Die Klassenleitung besteht in der Regel aus zwei Lehrkräften, die im Team die Klasse begleiten. Alle Klassenlehrkräfte eines Jahrgangs treffen sich in den Jahrgängen 5 und 6 einmal wöchentlich, um klassenübergreifende Situationen und Problemlagen zu besprechen und ein einheitliches Vorgehen zu koordinieren. Die Schüler:innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf werden auf alle drei Klassen eines Jahrgangs aufgeteilt, wobei die zieldifferenten Schüler:innen in der Regel die a-Klasse besuchen.

Das Team der Sonderpädagogik betreut die einzelnen Jahrgänge, wobei eine Zuordnung festgelegt ist, um eine kontinuierliche (Beziehungs-)Arbeit zu gewährleisten.





















Inklusiver Unterricht


Um die Schüler:innen mit festgestelltem Unterstützungsbedarf zu stärken und entsprechend ihren emotionalen Bedürfnissen sowie ihres Leistungsniveaus zu fördern, werden individuelle Förderangebote der äußeren und inneren Differenzierung angeboten. Ein Großteil des Unterrichts gestalten wir als Schule des Gemeinsamen Lernens inklusiv, um das Lernen am gemeinsamen Lerngegenstand durch differenzierte Unterrichtsangebote zu ermöglichen und umzusetzen. Hierzu steht differenziertes Unterrichtsmaterial mit individuellen Lernangeboten zur Verfügung. Für eine niveaudifferenzierte Förderung stehen vier Differenzierungsräume, die entsprechend den Jahrgängen ausgestattet sind, zur Verfügung. Doppelbesetzungen gibt es vorrangig in den Hauptfächern, wobei sich die Entscheidung, ob im Klassenverband oder in der differenzierten Kleingruppe gearbeitet wird, nach den individuellen Bedürfnissen und Lernvoraussetzungen der Schüler:innen und deren Förderpläne richtet.

Des Weiteren gibt es eine fachspezifische Förderung in den Förderbändern Deutsch und Mathematik, die sich an den individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler:innen orientiert und ein zusätzliches Förderangebot für alle Schüler:innen darstellt.


















Kooperation und Vernetzung


Alle Beteiligten der Inklusion tauschen sich regelmäßig aus und können, basierend auf Absprachen und einer tragfähigen Arbeitsteilung, auf folgende Formen der innerschulischen Kooperation zurückgreifen:

·      Tagesordnungspunkt Inklusion auf allen Konferenzen (Jahrgangs-, Lehrkräfte-, Zeugnis- und Abschlusskonferenzen)

·      Multiprofessionelles Team (MPT): Einmal wöchentlich trifft sich das MPT, bestehend aus einer Sonderpädagogin, einem Schulsozialarbeiter, einer Beratungslehrkraft, einer MPT-Fachkraft und einem Mitglied der Schulleitung, um aktuelle Problemlagen oder Situationen zu besprechen und Lösungsansätze mit der Klassenleitung zu entwickeln und anschließend umzusetzen. Im Bedarfsfall werden Hilfen außerschulischer Partner hinzugezogen.

·      Wöchentliche Teamsitzungen des Inklusionsteams

·      Mitarbeit der Lehrkräfte für Sonderpädagogik in den Fachkonferenzen

·      Regelmäßig stattfindender Austausch mit anderen inklusiv arbeitenden Schulen und Förderschulen der Stadt Herten
















Individuelle Förderung und Diagnostik


An der MLS lernen Schüler:innen mit verschiedenen Fähigkeiten und Lernvoraussetzungen gemeinsam, dabei wird eine individuelle Unterstützung und Förderung aller Schüler:innen umgesetzt.

Für Schüler:innen mit einem sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf wird ein individueller Förderplan kooperativ mit dem digitalen Tool SPLINT geschrieben, der weitere Entwicklungs- und Lernziele kleinschrittig beschreibt und an dem sich die Förderung sowie die Leistungsbeschreibungen und –bewertungen orientieren. Der Förderplan wird regelmäßig durch den Austausch der unterrichtenden Lehrkräfte auf den Jahrgangsstufenkonferenzen evaluiert und angepasst.

Um alle Schüler:innen bei Schwierigkeiten im Bereich Lernen, bei Teilleistungsstörungen oder anderen Schwierigkeiten in den Bereichen der Wahrnehmung, Motorik oder Konzentration bestmöglich zu fördern, wenden wir diagnostische Instrumente an, um bestehende Auffälligkeiten zu entdecken, um die Schüler:innen gezielt und individuell fördern zu können.

















Schüler:innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf


An der MLS werden Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf in folgenden Förderschwerpunkten unterrichtet: Lernen (LE), Emotionale und soziale Entwicklung (EsE), Sprache (SQ), Sehen (SE), Hören und Kommunikation (HK), Körperlich-motorische Entwicklung (KmE) und Geistige Entwicklung (GE). Das Gemeinsame Lernen ist eine Aufgabe aller Beteiligten, daher werden die Schüler:innen mit einem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf auf alle Klassen eines Jahrgangs verteilt. Um die Ressourcen der sonderpädagogischen Lehrkräfte optimal auszuschöpfen, besuchen die zieldifferent unterrichteten Schüler:innen in der Regel die a-Klasse.

Die inklusive Klassengemeinschaft wird von Beginn an gezielt durch MLS-Stunden (Methoden-Lernen mit System), die Klassenlehrkräftestunden mit Methoden- und Sozialtrainingstunden verbinden, gestärkt.

Die zielgleich unterrichteten Schüler:innen werden entsprechend der Richtlinien der allgemeinen Schule unterrichtet und erhalten bis zur 8. Klasse eine Bemerkung zum Arbeits- und Sozialverhalten auf dem Zeugnis, sofern sie im Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung (EsE) gefördert werden. In den Jahrgängen 9 und 10 wird die Bemerkung durch einen Beschluss der Klassenkonferenz hinzugefügt.

Die zieldifferent unterrichteten Schüler:innen der Bildungsgänge Lernen (BG LE) und Geistige Entwicklung (BG GE) erhalten zweimal (BG LE) bzw. einmal (BG GE) im Schuljahr ein beschreibendes Zeugnis.

Die Schüler:innen, die im 10. Jahrgang den besonderen Bildungsgang, der zum Ersten Schulabschluss nach Klasse 9 (ESA 9) führt, besuchen, erhalten ab dem 2. Halbjahr des 9. Jahrgang zu den beschreibenden Texten Noten, sofern diese keine Minderleistungen sind. 


















Beratung


Für alle Schüler:innen und Eltern findet zweimal im Jahr ein Quartalsberatungstag sowie einmal im Jahr zum Halbjahreszeugnis ein Zeugnisberatungstag statt.

Die Leistungsbeurteilung der Schüler:innen mit einem Unterstützungsbedarf orientiert sich am Förderplan sowie an den individuellen Lernvoraussetzungen und beschreibt in den zieldifferenten Bildungsgängen (Lernen und Geistige Entwicklung) den Leistungsstand sowie den Lernfortschritt.

Die Lehrkräfte der Sonderpädagogik beraten die Fachlehrkräfte hinsichtlich differenzierter Materialien, Lernziele, Methoden, Differenzierungsmöglichkeiten und Förderziele der Schüler:innen sowie in Bezug auf individuelle Bedürfnisse einzelner Schüler:innen.

Regelmäßige Gespräche und Absprachen finden zwischen den Schulbegleitungen und den sonderpädagogischen Lehrkräften statt, um eine bestmögliche Unterstützung der Schüler:innen zu gewährleisten.

Die Schüler:innen mit einem Unterstützungsbedarf bekommen nach individueller Absprache eine wöchentliche schriftliche oder mündliche Rückmeldung zu ihrem Arbeitsverhalten und Lernfortschritt.



















Berufsorientierung


Die Schüler:innen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf sind in das umfangreiche Berufswahlkonzept eingebunden und werden durch die Berufswahlkoordinator:innen der Schule intensiv begleitet und unterstützt. Je nach Unterstützungsbedarf und individuellen Bedürfnissen werden die Schüler:innen hinsichtlich der Praktikumswahl beraten und anschließend wird der Kontakt zu geeigneten und zum Teil inklusiven Praktikumsplätzen initiiert.

Neben den obligatorischen Betriebspraktika in den Jahrgängen 9 und 10 gibt es die Möglichkeit ein Langzeitpraktikum an einem Tag in der Woche zu absolvieren.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit für Schüler:innen mit einem Unterstützungsbedarf in den Bereichen Sprache (SQ), Sehen (SE), Hören und Kommunikation (HK), Körperlich-motorische Entwicklung (KmE) und Geistige Entwicklung (GE) sowie mit einer Autismus-Spektrums-Störung (ASS) oder mit einer anerkannten Schwerbehinderung die Unterstützung und Angebote des Integrationsfachdienstes (IFA) im schulischen Rahmen zu nutzen und an KAoA-STAR-Standardelementen teilzunehmen.


















Übergang von der Grundschule zur MLS


Der Übergang von der Grundschule zur MLS wird durch das Inklusionsteam und die Lehrkräften der Grundschulen intensiv vorbereitet und begleitet.

Neben dem Tag der offenen Tür, an dem sich Eltern über die sonderpädagogische Förderung informieren können, bietet die MLS einen Hospitationstag für Eltern und Kinder mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf an. An diesem Tag gibt es, neben einer Unterrichtshospitation in einer 5. Klasse, die Möglichkeit, sich über den inklusiven Unterricht und die individuellen Fördermöglichkeiten zu informieren und die sonderpädagogischen Lehrkräfte kennenzulernen.

Des Weiteren besuchen Mitglieder des Inklusionsteams der MLS die Grundschulen und führen Übergangsgespräche mit den Klassenlehrkräften. In diesem Austausch sowie in der stattfindenden Übergangskonferenz für alle Schüler:innen mit sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf können wichtige Informationen besprochen werden, um den Wechsel an die MLS möglichst reibungslos gestalten zu können. Gegen Ende des Schuljahres findet ein Kennenlernnachmittag für alle neuen Schüler:innen statt. Hier lernen die Schüler:innen bei Kooperationsspielen und einem Rundgang durch die Räume der MLS ihre zukünftigen Klassenlehrkräfte, Mitschüler:innen und ihre Klassenpat:innen kennen.


















Leistungsbeurteilung und Abschlüsse


Die Schüler:innen mit einem Unterstützungsbedarf in den Förderschwerpunkten Emotionale und soziale Entwicklung (EsE), Sprache (SQ), Sehen (SE), Hören und Kommunikation (HK) und Körperliche und motorische Entwicklung (KmE) werden zielgleich im Bildungsgang der allgemeinen Schule unterrichtet und erhalten ein Notenzeugnis, auf dem der Unterstützungsbedarf benannt wird.

Die zieldifferent unterrichteten Schüler:innen der Bildungsgänge Lernen (BG LE) und Geistige Entwicklung (BG GE) erhalten keine Noten in Klassenarbeiten und auf Zeugnissen. Bei individualisierten, auf ihr Leistungsniveau angepassten Klassenarbeiten erhalten die Schüler:innen eine beschreibende und auf Prozenträngen basierte Rückmeldung. Die Schüler:innen erhalten zweimal (BG LE) bzw. einmal (BG GE) im Schuljahr ein beschreibendes Zeugnis.

Die Schüler:innen, die im 10. Jahrgang den besonderen Bildungsgang, der zum Ersten Schulabschluss nach Klasse 9 (ESA 9) führt, besuchen, erhalten ab dem 2. Halbjahr des 9. Jahrgang zu den beschreibenden Texten Noten, sofern diese keine Minderleistungen sind. Im weiteren Verlauf des 10. Jahrgang besuchen die Schüler:innen einen besonderen Bildungsgang, der zum Erwerb eines dem Ersten Schulabschluss nach Klasse 9 vergleichbaren Abschluss führt. In diesem Bildungsgang des 10. Jahrgangs erhalten die Schüler;innen neben den beschreibenden Zeugnistexten in allen Fächern, unabhängig von der Leistung, auch Noten.